Festakt zur Einweihung des Darsberger Dorfgemeinschaftshauses mit Tag der offenen Tür

 

Ein gut bestückter Dorfmarkt mit Darsberger Spezialitäten bildete den lukullischen Rahmen, und die Sonne freute sich mit den Festgästen und den Darsberger Bürgern, die zahlreich zur Einweihung ihres neuen Dorfgemeinschaftshauses gekommen waren. In ihren Reden warfen Bürgermeister Eberhard Petri und Ortsvorsteher Ralf Edelmann noch einmal einen kurzen Blick zurück, als 1993 das alte Dorfgemeinschaftshaus wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste und in den weiteren Jahren durch die Schließung mehrerer Geschäfte und Institutionen ein Rückgang des dörflichen Lebens drohte. Dieser schleichende Niedergang sei vor allem durch die Aufnahme in das hessische Dorferneuerungsprogramm gestoppt worden. Es wurde ein Handlungskonzept und ein Dorfentwicklungsplan erarbeitet, dessen Umsetzung im Laufe von 10 Jahren 34 private Baumaßnahmen umfasste und an öffentlichen Einrichtungen einen neuen Spielplatz, die Umgestaltung des Dorfplatzes und jetzt als krönenden Abschluss den Umbau der alten Schule in ein modernes Dorfgemeinschaftshaus ermöglichte. 

Beide dankten dem Land Hessen, das die gesamte Dorferneuerung mit 55 Prozent förderte und die Umbaukosten des Dorfgemeinschaftshauses von 600.000 Euro zu Zweidritteln übernahm. Dank galt auch dem Architekten Dieter Jooß und den vielen Firmen und Handwerkern, die den Umbau in kurzer Zeit realisierten und teilweise unentgeltlich arbeiteten. Vor allem lobten beide Redner das ehrenamtliche Engagement des Ortsbeirates, des Arbeitskreises Dorferneuerung, der Vereine und etlicher anderer Bürger, die unzählige Stunden Eigenarbeit in das Projekt investierten. 

Unter dem Motto „Altes erhalten- Neues schaffen“ und in Erinnerung an das frühere dörfliche Leben enthüllten anschließend Bürgermeister Eberhard Petri und Stellvertretende Ortsvorsteherin Gerda Emmerich die von Daniel Richter zur Skulptur umgearbeitete Alte Viehwaage, die Bestandteil der alten Schule war und nun als „Sinnbild eines harmonischen Miteinanders“ den Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses schmückt.

Begeistert zeigte sich Landrat Matthias Wilkes von dem, „was 600 Darsberger Bürger auf die Beine gestellt“ hätten. Es sei eine „Herkulesarbeit“ gewesen, die ehrenamtliche Helfer aus Liebe zu ihrem Ort und zu den Menschen geleistet hätten. Aus der alten Schule sei ein modernes Gemeinschaftszentrum geworden. Und unter dem Beifall der Zuhörer versprach der Landrat, die Feier des Kreises Bergstraße zum Tag der Deutschen Einheit im nächsten Jahr im Darsberger Dorfgemeinschaftshaus abzuhalten. Seinen Glückwünschen zum vollendeten Werk schloss sich auch noch die Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht an, und Dr. Peter Gerlach, Moderator in der Vorbereitungsphase, betonte, dass das Dorferneuerungsprogramm nicht nur der Verschönerung des Ortes diene sondern vor allem der Festigung der Dorfgemeinschaft. Es habe Spaß gemacht, mit den engagierten Darsberger Bürgern zusammenzuarbeiten. 

Und dann war der feierliche Moment gekommen, mit dem Segen Gottes, den Pfarrerin Marion Rink mit einem Gebet erbat, das neue Haus zu betreten. An der Osterkerze entzündete Lichter trugen die Ortsbeiräte in jeden Raum des Gebäudes. Gemeinsam durchschnitten Bürgermeister Eberhard Petri und Ortsvorsteher Ralf Edelmann mit der von Architekt Dieter Jooß übergebenen Schere das Band an der weit geöffneten Tür des neuen Gemeinschaftszentrums. Ihnen folgten die Festprominenz und die Darsberger Bürger, die mit Staunen und Bewunderung die verwandelten Räume der alten Schule inspizierten.

Der neue Glasanbau bildet das Foyer und ermöglichte, dass der größte Wunsch der Darsberger in Erfüllung gehen konnte: Aus dem ehemaligen 50 Quadratmeter großen Klassenzimmer mit störendem Mittelpfeiler ist ein 80 Quadratmeter, unterteilbarer großer Saal mit Parkett-Sportboden entstanden. Eine bestens ausgestattete Küche und schicke sanitäre Anlagen stehen jetzt zur Verfügung. Im Obergeschoss gestatten vier multifunktional nutzbare Räume eine hohe Flexibilität für die Darsberger Vereine, und auch die evangelische Kirchengemeinde will hier Veranstaltungen durchführen. Die offene Balkendecke schafft eine besonders gemütliche Atmosphäre und durch mehrere Abstellnischen ist die getrennte Aufbewahrung von Vereinsutensilien gewährleistet. Nun liegt es, wie alle Redner betonten, an den Darsbergern, diesen schmucken Bau mit Leben zu erfüllen. 

Sie freuten sich mit den Darsbergerinnen und Darsbergern über das neue Dorfgemeinschaftshaus:

V.l.n.r.: Ortsvorsteher Ralf Edelmann, MdL Peter Stephan, Bürgermeister Eberhard Petri, Stadtverordnetenvorsteher Willi Hofherr, die Vorsitzende der SPD Kreistagsfraktion Katrin Hechler, Pfarrerin Marion Rink, MdL Karin Hartmann, Erste Stadträtin Elisabeth Hinz, MdB Christine Lambrecht und Landrat Matthias Wilkes. 

Elisabeth Hinz 

(Veröffentlicht im Mitteilungsblatt der Stadt Neckarsteinach, Ausgabe 39 vom 25. September 2008)