Feuerrad und Hexen vertrieben nur kurz den Winter
Auch in diesem Jahr war die lebendige Feuerradtradition in Darsberg für viele Neckarsteinacher sowie für Besucher aus dem gesamten Rhein-Neckar-Odenwald-Raum wieder der Abschluss der Fastnachtszeit.
Die vom Kulturausschuss organisierte Veranstaltung begann traditionell mit dem alten Brauch des Scheibenschießens. Die Birkenscheiben der Kinder flogen unter Aufsicht von Manfred und Petra Weiher sowie Christian und Petra Röth von einer Rampe abgeschossen über den kleinen Bach. Die Tradition verbunden mit modernen Hilfsmitteln, in Gestalt von Hockey-Schlägern - zum besseren Schleudern der Scheiben, sorgte für Spaß bei den Kindern und Jugendlichen.
Für die Kleinsten aus dem städtischen Kindergarten begann das Spektakel im ehemaligen Schulhaus. Mit großen Augen konnten sie beobachten, wie aus den Männer, Frauen und Jugendlichen durch bunte Röcke, Tücher und Masken die Darsberger Hexen wurden. Die mutigsten schwangen selbst die Rätschen oder läuteten die großen Kuhglocken.
Die jüngste Hexe war 1,30 Meter groß. Grund: Der junge Mann wollte unbedingt an Fastnacht bei den Darsberger Hexen mitmachen. Seine Mutter hatte ihm versprochen, dass er teilnehmen darf, wenn er über 1,28 Meter groß ist!
Als die „Steinachfezza“ auf dem Dorfplatz mit rhythmischen und schrägen Tönen den Umzug einstimmten, zogen nicht nur die Darsberger Hexen die Straße entlang. Auch die Hirschhorner Hexenzunft und die Hexen aus Hemsbach und eine uns noch unbekannte Gruppe begleiteten den Umzug.
Auf den Wiesen am Ortseingang brannten bereits die
Schwedenfeuer um den großen Holzhaufen, und zeichneten ein gespenstiges Bild auf
die ankommenden Hexenmasken. Nachdem der große Holzhaufen entzündet war, zogen
die Hexen unter dem Schein der Fackeln den Hang hinauf und entzündeten die
Positionslichter für das Abrollen des Feuerrades
.
Während Torben Krieger Fastnachtsverse, verbunden mit der Bitte um Schutz für unser Dorf Darsberg vortrug, steckten die Hexen das große Fastnachtsrad an. Bei Windstille gab es für die kräftigen Männer, die das Rad abrollten, diesmal keine Brandflecken, vielleicht ein paar nasse Füßen, als das Rad über den Bach gerollt wurde.
Dank der Sonne – Symbol für den nahenden Frühling, dargestellt von Luic und Jérémie Delaplace, wurden die Hexen vertrieben. Man sah sie für dieses Jahr nur noch kurz im Gasthaus Waldhorn, um dann bis zur nächsten Fastnachtssaison zu verschwinden.
Leider ist mit den Hexen der Winter nur für eine kurze Zeit zurückgewichen. Aber der Schnee, der mit seiner Rückkehr kam, deckte sich wie ein schützendes Tuch über die Frühblüher, die sich schon gezeigt hatten.
So weiß und glitzernd schön zugedeckt harrt die Natur gemeinsam mit uns Menschen auf den baldigen Frühling.
Dank an all die vielen Helfer, die auch in diesem Jahr wieder gezeigt haben, dass die Gemeinschaft in Darsberg funktioniert.
Für das Organisationsteam
Frank-Dieter Heck
Anke Schlund