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Ortsbeirat Darsberg

Ortsbeirat Darsberg - mit ÖPNV und Ziel- und Handlungskonzept am Puls der Zeit

Zur zweiten Ortsbeiratssitzung in der neuen Legislaturperiode am 12. September 2001 konnte Ortsvorsteher Hans-Peter Krieger in Folge der Aktualität der vorliegenden Tagesordnung neben Bürgermeister Eberhard Petri und Mitgliedern aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung auch eine erfreulich große Anzahl an Zuhörern begrüßen. Nach einer kurzen Gedenkminute für die Opfer der Terroranschläge in den USA berichtete Ortsvorsteher Krieger unter dem Tagesordnungspunkt Mitteilungen, dass im Zuge der Schaffung und Erneuerung von Ruhe- und Aussichtsplätzen bereits 9 aus dem Erlös des Dorffestes 2000 finanzierte Ruhebänke in Eigenleistung aufgestellt wurden und zur Zeit der Ruheplatz an der K 36 in Richtung Grein durch eine Seniorengruppe entsprechend ausgestaltet wird. Weiterhin wurde festgestellt, dass die bisher vier im Jahre 2001 durchgeführten Dorfmärkte von der Bevölkerung gut angenommen wurden. Für das Jahr 2002 sind weitere Veranstaltungen geplant, wobei in Absprache mit den teilnehmenden Marktständen über das weitere konzeptionelle Vorgehen nachgedacht und insbesondere bei schlechter Witterung nach neuen Möglichkeiten gesucht werden muß. Des Weiteren wurde berichtet, dass hinsichtlich der privaten Baumaßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung vermehrt Anfragen bzw. Anträge zu verzeichnen sind. So sind zur Zeit Maßnahmen mit einem Zuschussvolumen von DM 145.000 bewilligt bzw. bereits ausbezahlt worden. Hinsichtlich des durch den Ortsbeirat Darsberg im Zuge der Novellierung der Landschaftsschutsgebiete erfolgten Widerspruches zwecks Herausnahme von zwei weiteren Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet liegt nach Aussage von Ortsvorsteher Krieger noch keine Stellungnahme seitens des Regierungspräsidiums Darmstadt vor. Bürgermeister Petri teilte für den Magistrat mit, dass mit Wirkung vom 6. September diesen Jahres die Baugenehmigung für den Kinderspielplatz an der Kapelle erteilt wurde und zur Zeit die entsprechenden Ausschreibungen laufen. Baubeginn ist für Herbst 2001 vorgesehen, wobei die fristgerechte Fertigstellung für Frühjahr 2002 terminiert wurde. Der Städtische Kindergarten in Darsberg ist gegenwärtig mit 45 Kindern einschließlich eines Integrationskindes vollständig ausgelastet. Bei einer leicht rückläufigen Gesamteinwohnerzahl der Stadt Neckarsteinach auf 3887 Einwohner ist hinsichtlich der insgesamt vorhandenen Kindergartenplätze auch mittelfristig von einem ausreichenden Angebot auszugehen. Abschließend berichtete Bürgermeister Petri, dass ab sofort auch in Neckarsteinach das Lebenspartnerschaftsgesetz in der durch den Gesetzgeber vorgesehenen Weise umgesetzt werden kann.

Einer der beiden Hauptpunkte der Sitzung war die organisatorische sowie konzeptionelle Neugestaltung der Busverbindung Grein-Darsberg-Neckarsteinach. Aufgrund der auch den Ortsteil Grein betreffenden ÖPNV-Problematik konnte Ortsvorsteher Krieger hierzu Herrn Hansjörg Hertel als Vertreter des Ortsbeirates Grein willkommen heißen. Als weitere Gäste waren Herr Detlef Barbis vom gleichnamigen Reiseunternehmen sowie Herr Reinhold Bickelhaupt als Vertreter des Kreises Bergstraße anwesend. Aufbauend auf die bereits heute, jedoch nicht in der Ferienzeit durchgeführten Schülerverkehre sieht das von Herrn Barbis präsentierte Konzept die Einrichtung von zusätzlich sechs ganzjährig durchgeführten und aus finanzierungstechnischen Gründen als Ruf-Taxi titulierten Fahrplanpaaren zwischen Darsberg/Grein und Neckarsteinach vor. Somit könnte einerseits im Bereich des Pendler- als auch des Schülerverkehres nach weiterführenden Schulen ein regelmäßiges und verlässliches Angebot mit Anschlussbildung in Richtung Heidelberg und Eberbach vorgehalten und andererseits für nicht motorisierte Bevölkerungsteile entsprechende Versorgungsfahrten gewährleistet werden. All das unter Anwendung der im VRN-Bereich gültigen Tarifvarianten (Job-Ticket, Karte ab 60, etc.). Nach ausgiebiger Diskussion fasste der Ortsbeirat Darsberg einstimmig den Beschluss, den Gremien der Stadt Neckarsteinach die Einrichtung der besagten sechs Ruf-Taxi-Verbindungen zu empfehlen und die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel in Höhe von ca. DM 1.000 je Monat bereitzustellen. Dieser Empfehlung wurde im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung vom 17. September 2001 in entsprechender Weise Rechnung getragen. Als weitere Vorgehensweise wurde vereinbart, in einer Kleingruppe einen detaillierten Fahrplanvorschlag zu erarbeiten. Der Ortsbeirat Darsberg wird hierzu in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat Grein eine aktualisierte Fahrplanerhebung (s. Mitteilungsblatt Nr. 38 vom 20. September 2001) durchführen, deren Ergebnisse als repräsentative Grundlage für die letztliche Fahrplangestaltung herangezogen werden. In einer mehrmonatigen Pilotphase wird dann an Hand der tatsächlichen Frequentierung der einzelnen Ruf-Taxi-Verbindungen der tägliche Bedarf an Transportleistung sowie dessen optimale Ausgestaltung überprüft werden. Entscheidend für die zukünftige Verkehrsanbindung der Ortsteile Darsberg und Grein wird sein, ob das ermittelte Angebot letztlich in entsprechender Weise nachgefragt wird, da jede erbrachte Leistung mittelfristig auch an den gegebenen ökonomischen Zwängen relativiert werden muß.

Der zweite Hauptpunkt der Sitzung bildete die Verabschiedung des durch den Ortsbeirat Darsberg für die Legislaturperiode 2001 bis 2006 erarbeiteten Ziel- und Handlungskonzeptes. Ausgehend von den vier Zieldimensionen Dorf, Stadt und Gesellschaft, Dorf und Wohnen, Dorf und Arbeit sowie Dorf und Bewahrung der Umwelt wurden hiervon jeweils einzelne Ziele abgeleitet und in konkrete Maßnahmen umgesetzt, die für die kommenden fünf Jahre die Handlungs- und Entscheidungsgrundlage des Ortsbeirates Darsberg bilden. Einerseits kann hierdurch ein koordiniertes Vorgehen aller involvierten Entscheidungsträger gewährleistet und andererseits die gewünschte Transparenz hinsichtlich der auferlegten Ziele und deren Realisierungsgrad erreicht werden. Auf Grundlage der konkreten Terminierung der einzelnen Maßnahmen und, sofern erforderlich, der Ausweisung der jeweiligen Investitionsbedarfe wird es für die Gremien der Stadt Neckarsteinach bereits heute möglich sein, die erforderlichen Haushaltsmittel im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung einzustellen. Das durch den Ortsbeirat Darsberg einstimmig verabschiedete Ziel- und Handlungskonzept bietet last but not least in expliziter Weise die Möglichkeit, das breite Spektrum dörflicher Aktivität und Eigeninitiative darzulegen. Wie in der Vergangenheit wird auch zukünftig eine große Anzahl der projektierten Maßnahmen in Eigenleistung erbracht werden. Ortsvorsteher Krieger machte noch einmal deutlich, dass sich im Zuge der Dorferneuerung die einmalige Chance bietet Maßnahmen zu realisieren, die bei kommunaler Vollfinanzierung aufgrund der Haushaltssituation der Stadt Neckarsteinach wohl nicht angegangen werden könnten. Obwohl jede der aufgelisteten Maßnahmen, sofern sie finanzielle Mittel der Kernstadt bedürfen, im Zuge ihrer Realisierung von den Gremien der Stadt Neckarsteinach beschlossen werden müssen, so ist die Stadt Neckarsteinach durch den Beschluss zur Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm zumindest eine moralische Verpflichtung eingegangen, die angedachten Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch tatsächlich umzusetzen. Die offizielle Präsentation des Ziel- und Handlungskonzeptes sowie des zur Zeit in Arbeit befindlichen Dorfentwicklungsplanes vor den Gremien der Stadt Neckarsteinach erfolgt am 5. November 2001. Vorab ist das komplette Ziel- und Handlungskonzept auch im Internet unter www.darsberg.com einzusehen.

Unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen stellte Ortsbeirat Ralf Edelmann den Antrag, ob seitens der Stadt Neckarsteinach nicht verstärkt Sorge dafür getragen werden kann, dass am Ortseingang Darsberg aus beiden Richtungen die Straßenrand- und Böschungspflege durch die Straßenmeisterei Beerfelden nicht intensiviert werden kann. Aufgrund der gegebenen Randlage erscheint hier im Vergleich zur Region Beerfelden/Erbach Handlungsbedarf. Des Weiteren bemängelte Ortsbeirat Edelmann das vorliegende Entsorgungskonzept am Friedhof Darsberg im Falle der Abräumung von Neugräbern. Die vorhandenen Müllbehältnisse sind nach Wegfall des Containers zur Kranzentsorgung ungeeignet. Nach Aussage von Volker Bernert wurden die Ausbesserungsarbeiten im Bereich der Straßenränder entlang der K 36 in Richtung Grein nur bedingt sachgerecht ausgeführt. Zudem sollte das im Bereich der Kurve am Parkplatz Kreuzschlag gerade für Ortsunkundige bestehende Gefahrenpotential durch Aufstellung entsprechender Warn- und Hinweisschilder entschärft werden. Um 22:10 Uhr konnte Ortsvorsteher Krieger die Versammlung ordnungsgemäß schließen.

Für den Ortsbeirat Darsberg

Ralf Edelmann